Unser Körper umfasst ein intelligentes Netzwerk von Energiebahnen, das sogenannte Meridiansystem. An der Oberfläche dieser Meridiane befinden sich die Akupunktur Punkte. Sie besitzen alle spezifische Wirkungen auf zugehörige Funktionsbereiche. Dies bedeutet, dass mit den Akupunktur Punkten, die Funktion eines Organs und dessen Einfluss auf Körperfunktionen (wie Haut, Drüsen, Sinnesorganen, Stoffwechsel, Nervensystem, Immunsystem, Bewegungsapparat) angesprochen werden kann. Wesentlich ist die genaue Auswahl, wo eine Nadel platziert wird, um eine Wirkung an einen andern Ort des Körpers zu erzielen. Ist der Energiefluss, das Qi in einem Meridian beeinträchtigt kann dies zu körperlich-psychischem Unwohlsein, Schmerz- und Krankheitszuständen führen. Mithilfe von Akupunktur wird der gestörte Qi Fluss wieder harmonisiert.
Die verschiedenen Akupunktur Stile haben sich über Jahrhunderte hinweg zu eigenen Diagnose- und Behandlungssystemen entwickelt. Gewisse chinesische Stile betrachten Akupunktur als Nervenstimulation, weshalb der ausgelöste Nervenreiz durchaus als "schmerzhaft" erfahren wird. Bei Akupunktur Stilen, welche der japanischen Meridiantherapie entstammen, werden sehr feine Nadeln eingesetzt um ebenso feine Mechanismen des Körpers anzusprechen. Die dünnen Nadel werden mit einem Führungsröhrchen nur wenige Millimeter unter die Haut eingetippt. Diese oberflächliche Technik ermöglicht Sanftheit und ist nahezu schmerzfrei.
Ein wichtiges Instrument in der traditionellen japanischen Medizin ist die Diagnostik durch Palpation. Hierbei werden der Bauch und weiteren Körperstellen abgetastet um Spannungen, Verhärtungen, energetische und physiologische Zustände zu erkennen. Der Bauch, japanisch Hara, ist das Zentrum der Lebensenergie. Die Hara Diagnostik basiert auf dem System der Meridiane. Zusätzlich zur Diagnostik dienen die spezifischen Stellen auch als wirksames Feedbacksystem zur Beurteilung der gewählten Akupunktur Punkte.
Moxa, aus dem japanischen Mogusa abgeleitet, bezeichnet getrockneten Beifuss. Moxa gilt seit langer Zeit als wertvolle Heilpflanze. Zur Förderung der Blutbildung und Stärkung der Abwehrkräfte, als stärkende und erwärmende Methode kommt Moxa viel zum Einsatz. Dabei wird die feine Moxawolle auf einer Akupunktur Nadel oder auf der Haut erwärmt. Die Inhaltsstoffe und physikalische Eigenschaft machen das Moxa in der Wärmebehandlung unersetzlich.
Das Schröpfen ist eine altbewährte Methode vieler Medizinsysteme. Mittels einer Flamme wird im Schröpfglas ein Unterdruck erzeugt. Das entstandene Vakuum auf der Haut fördert die Durchblutung um eine Linderung von Schmerzen und Verspannungen zu erzielen. Das Schröpfen wird nicht nur bei Schmerzzuständen eingesetzt, es ist eine hilfreiche Methode bei Erkältungen, Atemwegserkrankungen oder zur Stärkung des Immunsystems.
Das Gua Sha ist eine Schabetechnik und alt bewährte Methode um die Durchblutung anzuregen, Blockaden zu lösen und den Energiefluss zu harmonisieren. Gut geeignet zur Behandlung von Schmerzen und muskulären Verspannungen, bei Erkältungen und grippalen Infekten oder zur Entlastung organischer Leiden.
Die traditionelle Massage der Chinesischen Medizin heisst Tuina. Es ist keine Wellness Massage sondern eine ganzheitliche Behandlungsform. Die chinesische Bezeichnung setzt sich zusammen aus Tui und Na was Schieben und Greifen bedeutet. Wie bei der Akupunktur werden über die Meridiane und Akupunktur Punkte Körperstrukturen und innere Organe beeinflusst. Durch das massieren und mobilisieren von Gelenken, Muskeln, Sehnen, Faszien, Bindegewebe und Akupunktur Punkten werden Blockaden, Verspannungen und Schmerzen gelöst. Tuina ist den japanischen Behandlungsformen Shiatsu und Shonishin verwandt.
Diese japanische Behandlungsmethode wurde speziell für Babys und Kinder entwickelt. Shonishin ist sehr sanft und angenehm. Im Gegensatz zur Akupunktur werden keine Nadeln verwendet. Bei der Shonishin Behandlung wird mit einem stiftähnlichen Spezialinstrument gearbeitet und feine Streich- und Klopftechniken auf der Haut ausgeführt. Der Grundgedanke vom Shonishin ist Babys und Kinder dabei zu unterstützen ihren Organismus zu regulieren und die Voraussetzung für ein gesundes Leben zu begünstigen.
Die Lehre der Chinesischen Medizin betrachtet Lebensmittel unter energetischen Aspekten und werden entsprechend dem Temperaturverhalten, der Geschmacksrichtung und dem Wirkort im Körper eingesetzt. Ähnlich wie es bei Heilpflanzen der Fall ist. Die Ernährungsempfehlungen richten sich nach allgemeinen Grundsätzen, jedoch in individueller Betrachtung. Je nach Beschwerde, konstitutioneller Veranlagung und unter Einbezug der Jahreszeiten. Im Winter sind wärmende Gerichte wie Suppen, kalten Speisen wie Salaten zu bevorzugen. Eine ausgewogene und Typ-gerechte Ernährung hat einen wertvollen Einfluss auf die Gesundheit.